Wenn es sicher auch immer der Weg des Einzelnen ist – so wie es der Papst beschreibt – ist unsere Wallfahrt darüber hinaus ein wirklicher gemeinschaftlicher Pilgerweg der Hoffnung und zwar in zweifacher Hinsicht:
Einmal sind wir unterwegs als diejenigen, die mit einer Hoffnung von zu Hause aufbrechen, sei es nur die Hoffnung, es wieder zu schaffen. Aber vor allem auch als Menschen, die von der Hoffnung beseelt
sind, dass unsere Sorgen, unsere Anliegen und alles, was wir mit auf den Weg nehmen, im Kreuz Jesu eine Antwort finden kann. Und wie oft hören wir es auf dem Weg: Sei gegrüßt, o heiliges Kreuz, du unsere einzige Hoffnung bist!
Daneben werden wir auf unserer Wallfahrt echte Pilger der Hoffnung für die anderen. Wie oft hat Dir schon jemand ein Anliegen mit auf den Weg gegeben? Wie viele freuen sich, wenn sie die Kreuzbergwallleut auf ihrem Weg sehen? Vielleicht facht das von uns gelaufene Glaubenszeugnis gar die Hoffnung in denen an, die uns am Wegesrand begegnen.
Im Sommer begeben wir uns wieder auf diesen Hoffnungsweg hinauf zum Kreuzberg. Dieses Mal mit einem neuen Präses. P. Maximilian hat dreißig Jahre lang unsere Wallfahrt geistlich begleitet. In unzähligen Gottesdiensten, Ansprachen und persönlichen Begegnungen hat er auf dem Weg und darüber hinaus der Wallfahrt ein Profil gegeben, das von seiner franziskanischen Spiritualität und von seiner großen Menschlichkeit geprägt war. Wir alle durften über diese langen Jahre davon profitieren. Die Verabschiedung im Dom durch unseren Bischof Dr. Franz Jung und der anhaltende Applaus haben für sich gesprochen.
Die Bruderschaft hat sich im Rahmen einer kleinen Abschiedsfeier im vergangenen Oktober bei ihrem scheidenden Präses P. Maximilian bedankt und ihn zum Ehrenmitglied ernannt. Dabei hat ihm unsere Präfektin Barbara Schebler die Bruderschaftsmedaille überreicht. Auch ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei P. Maximilian bedanken. Sein Angebot „dem Neuen“ mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, nehme ich gerne an.
Die kleine Feierstunde war auch Anlass sich bei zwei weiteren verdienten Mitgliedern der Vorstandschaft für ihren Einsatz für die Bruderschaft zu bedanken.
Günter Klein hat 25 Jahre sorgfältig die Vorstandssitzungen protokolliert und so im wahrsten Sinn des Wortes Bruderschaftsgeschichte geschrieben. Nun hat er die Aufgabe an Rosemarie Wagner-Hemm abgegeben.
Wolfgang Rüger betreute zehn Jahre lang die Mitgliederverwaltung der Bruderschaft. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass diese digital erfasst wurde ohne den persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern zu verlieren. Schon seit einiger Zeit trat hier Joachim Endres in seine Fußstapfen
Liebe Wallfahrerinnen und Wallfahrer, viele Kilometer sind wir schon miteinander auf unserer Wallfahrt gegangen. Für mich waren es bisher Tage der geistlichen Erholung, der „Exerzitien auf der Straße“, wie es in unserem Wallfahrtsprogramm heißt. In diesem Jahr darf ich Euch als Präses begleiten. Eine Aufgabe, zu der ich wirklich gerne ja gesagt habe, wenn nun auch aus den Tagen der geistlichen Erholung Tage der geistlichen Verantwortung werden. Vielleicht ist es deshalb gut, dass wir uns schon viele Jahre lang kennen.
Seit meiner Ernennung ist mir bereits von vielen Wallfahrerinnen und Wallfahrern ein großes Wohlwollen entgegengebracht worden. Die Vorstandschaft hat mich herzlich in ihre Reihen aufgenommen. Für beides möchte ich mich bei Euch bedanken. Mein Wunsch an Euch ist, dass dieses Wohlwollen auch für die Tage unserer Wallfahrt anhält. Das solidarische Mittragen des anderen ist Kennzeichen unserer Wallfahrtstage. Es zeigt sich im aufmerksam sein füreinander, im Anteil nehmen, wie es dem an meiner Seite geht, vor allem aber im gemeinsamen Gebet, das uns trägt.
Als Pilger der Hoffnung möchte ich auch in diesem Heiligen Jahr mit Euch unterwegs sein.
Bis zum Start der Kreuzbergwallfahrt 2025 wünsche ich Euch Gottes Segen und freue mich auf das Wiedersehen – spätestens am 20. August.
Pfarrer Andreas Kneitz