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Liebe Mitglieder und Freunde der Bruderschaft zum Hl. Kreuz Würzburg!

Rundbrief 2021

Aus dem Franziskaner-Minoriten-Kloster in Würzburg sende ich Ihnen und Euch allen einen herzlichen Gruß! Welch eine verrückte Zeit haben wir hinter uns und wohl auch noch vor uns! Ja, so vieles ist verrückt worden seit Mitte März 2020, als mit einem Schlag das Gespenst von Corona die ganze Welt erreichte und zur Pandemie wurde, also „alles Volk“ erfasste. Laut Weltgesundheitsorganisation steht der Begriff für eine „neu, aber zeitlich begrenzt in Erscheinung tretende, weltweite starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und i.d.R. auch mit schweren Krankheitsverläufen.“ Auf das „zeitlich begrenzt“ möchte ich besonders verweisen und darauf meine Hoffnung setzen, wohl wissend, dass wir noch einige Zeit mit dem Virus werden leben müssen.

Und das wird sich wohl auch auf die Kreuzbergwallfahrt 2021 auswirken. Um Sie nicht lange auf die Folter zu spannen: In der Vorstandschaft der Bruderschaft herrscht Einigkeit darüber, dass auch 2021 die Tage vom 20. bis 24. August ganz im Zeichen der Kreuzbergwallfahrt gestaltet werden, auch wenn wir über die Form heute noch keine Aussage machen können. Spätestens in der Sitzung Mitte Mai wird es darüber eine Entscheidung geben, über die wir Sie zeitnah informieren werden. 

Im vergangenen Jahr war es die Sitzung am 20. Mai, in der wir nach vielen Überlegungen zu dem einstimmigen Ergebnis kamen, vom 19. bis 24.08. mit allen Mitgliedern und Interessierten eine Reihe von Wallfahrtsgottesdiensten in verschiedenen Andachtsformaten im Würzburger Dom zu feiern. Eine große Entscheidungshilfe war uns dabei die Vorgabe, dass im Dom eine relativ große Zahl an Sitzplätzen zur Verfügung stand und eine optimale Technik für TV- und Youtube-Übertragungen aufgebaut worden war. Diese konnten wir nutzen, um möglichst vielen Wallfahrer*innen die Teilnahme an der Dom-Wallfahrt 2020 zu ermöglichen. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich in den vielen Reaktionen und Rückmeldungen, die uns nach der Wallfahrt persönlich, per Post und auf digitalem Weg erreichten. Wir erinnerten uns in der ersten Sitzung nach der Wallfahrt an die Dankesworte, die frühere Wallfahrer*innen, manche mit Tränen in den Augen ausgesprochen haben, weil sie nach Jahren der Abstinenz wieder an einer Wallfahrt teilnehmen konnten, und an die gute Resonanz, die die gestreamten Gottesdienste live und in der Mediathek der Diözese Würzburg erfahren durften.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals ein herzliches Danke all den Vielen sagen, die in der Vorbereitung und Durchführung einen großartigen Beitrag zum Gelingen unserer Dom-Wallfahrt geleistet haben: Vergelt‘s Gott!

Diesen Rundbrief schmücken einige Bilder, die bereits in den Andachten eine wichtige Funktion hatten, nämlich Stationen und Wegmarken der Wallfahrt lebendig vor Augen zu führen, ohne vom Inhalt der Gebete und Betrachtungen abzulenken. Dazu kommen ein paar imposante Eindrücke von den Tagen im Dom. Ich bin unserem Fotografen Herbert Ehehalt sehr dankbar, dass er diese Bilder zur Verfügung stellt, damit wir alle unsere Freude an schönen Erinnerungen haben können.

Unsere Dom-Wallfahrt stand unter dem Motto „Habt keine Angst!“ Dieser Ruf Jesu begleitete uns von der Vorbereitungsandacht bis zum feierlichen Abschluss im Dom. Im Folgenden möchte ich einige Gedanken und Gebete aufgreifen, die uns während dieser Tage begleiteten – und uns auch im neuen Jahr gute Begleiter sein mögen.

An erster Stelle steht ein Gebet, das eine ganz große Zuversicht in sich birgt. Irgendwann hat es ein Mensch formuliert, der in seiner Lebenssituation weiß, an wen er sich wenden kann. Es transportiert viel Lebenserfahrung und viel Gottvertrauen. Dieses Gebet, ganz am Anfang der Wallfahrt, bei der Vorbereitungsandacht gesprochen, kann auch ein Begleiter für jede*n von uns und für alle Tage sein:

Gott, du bist da.
Deine Gegenwart umhüllt uns durchdringt uns
wie die Luft, die wir atmen,
ohne die wir nicht leben können.
Gib, dass wir dir ganz vertrauen
und leben ohne Angst.
Lass uns erkennen, was wir sind.
Lass uns glauben, was wir beten,
Lass uns tun, was du uns sagst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. Amen.

Noch eine Bitte möchte ich hier festhalten, die wir jeden Tag an Gott gerichtet haben. Sie setzt voraus, dass wir die Angst als vielschichtiges Phänomen in unserem Leben anerkennen. Sie gehört zum Leben. Sie ist nicht weg zu kriegen. Sie ist ein Weg, den wir manchmal gehen müssen, um zu uns selbst und zu unserm Erlöser zu finden. Unser Glaube sagt uns: Jesus hat mit seinem Sterben am Kreuz und mit seiner Auferstehung nicht nur Schuld und Tod der Menschen überwunden, sondern auch die Angst:

„Möge unsere Dom-Wallfahrt 2020 uns Allen eine Ratgeberin und eine Mutmacherin sein, mit unseren Ängsten umzugehen, sie annehmen zu können, sie zu überwinden, im Idealfall zu nutzen, um Lebenskraft daraus zu ziehen.“

Diese Bitte stand auch am Ende der ersten Messfeier, die wir wie in den Jahren davor um 4.00 Uhr zu Ehren des seligen Märtyrerpriesters Georg Häfner feierten. Er war seinen Weg in der Nachfolge Christi ohne Angst gegangen und ist uns als Vorbild gegeben, aus dem Umgang mit unseren Ängsten Lebenskraft zu ziehen.

So vieles war in diesem Jahr, coronabedingt, anders. Vieles wollten wir aber auch beibehalten, weil es der Kreuzbergwallfahrt ihren Rahmen gibt und manche Tage in besonderer Weise prägt. Die folgenden Gedanken aus den Fürbitten des 20. August geben nicht nur der Wallfahrt, sondern unserem ganzen Lebensweg Richtung und Sinn:

„Die Wallfahrt im Zeichen des Kreuzes machen wir nicht allein für uns. Jeder und jede von uns nimmt auch in diesem Jahr Bitten und Dank, Sorgen und
Freuden mit, die wir mit unseren Schwestern und Brüdern teilen. Immer wieder begegnen wir auf unserem Lebensweg Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen sind und denen es deshalb nicht gut geht. Jesus Christus hat uns Mitmenschlichkeit gelehrt. Mit seiner Hilfe können wir unseren Auftrag erfüllen, besonders für diese Menschen da zu sein. Amen.“

„Habt keine Angst – Fürchtet euch nicht!“ Jeden Tag hörten wir diesen Ruf aus dem Alten oder Neuen Testament, zuerst aus dem Buch Jeremia, dann aus dem Buch der Psalmen, immer wieder aus dem Mund Jesu und zuletzt als Botschaft des Engels Gabriel an die Gottesmutter Maria. Mit dem Ruf ist immer ein Auftrag verbunden, und mit dem Auftrag eine Zusage: „denn ich bin mit dir (Jeremia 1,8), „denn du bist bei mir“ (Psalm 23,4), „Ich bin bei euch alle Tage“ (Matthäus 28,20) und „Der Herr ist mit dir“ (Lukas 1,28).

In diesen Worten schwingen der Glaube und das Vertrauen so vieler Generationen mit, dass Gott mit uns Menschen rechnet, dass wir einen Platz und eine Aufgabe in seinem Heilsplan für die Welt haben. Beten wir darum, dass wir mit ganzem Herzen dazu Ja sagen können.

Jeden Tag haben wir um den Segen gebetet, für uns, für die Menschen, die uns anvertraut sind, für die Schöpfung und alle Geschöpfe, die auf ihr leben. Wir haben gedankt für das Leben, „für den Reichtum der Ernte, Fülle der Früchte, Segen des Weinstocks, Fruchtbarkeit der Bäume und das Gedeihen aller Dinge.“ Wir haben darum gebeten, dass wir bewahrt bleiben vor „schädlicher Witterung, gefährlichem Sturm, Frost und Hagelschlag“. Und immer war die Bitte mit dabei, dass die Corona-Pandemie ein Ende finden möge, dass die Erkrankten nicht noch lange an den Folgen leiden müssen, dass sich etwas zum Positiven für unser Miteinander, für unseren Glauben, für unser Beten und für die Rettung der bedrohten Schöpfung ändern möge.

Mit einem Segenswunsch möchte ich schließen:

„Gott segne deinen Weg,
die sicheren und tastenden Schritte,
die einsamen und die begleiteten,
die großen und die kleinen.
Gott segne dich auf deinem Weg
mit Atem über die nächste Biegung hinaus,
mit unermüdlicher Hoffnung,
die vom Ziel singt, das sie nicht sieht,
mit dem Mut, stehen zu bleiben,
und der Kraft, weiter zu gehen.
Gottes Segen umhülle dich auf deinem Weg
wie ein bergendes Zelt.
Gottes Segen nähre dich auf deinem Weg
wie das Brot und der Wein.
Gottes Segen leuchte dir auf deinem Weg
wie das Feuer in der Nacht.
Geh im Segen,
wohin dich dein Weg auch führt.“

Liebe Leserinnen und Leser,

so vieles ist im vergangenen Jahr coronabedingt ausgefallen, auf manches mussten und müssen wir verzichten, anderes haben wir dafür umso bewusster
wahrgenommen und fanden Wege, damit es stattfinden kann. Das galt für die vergangene Wallfahrt, und es soll auch in diesem Jahr wieder wahr werden. Das wünsche ich uns allen. 

Ein herzliches Dankeschön möchte ich heuer besonders Herrn Joachim Endres sagen. Er kümmert sich das ganze Jahr über um die Mitgliederverwaltung, erinnert uns an die Verstorbenen des vergangenen Jahres und organisiert Druck und Versand dieses Rundbriefs. Vergelt‘s Gott auch allen, die vor Ort und online mithelfen, dass der Rundbrief alle erreicht!


Mit dem Wunsch unseres Vaters Franziskus,
pace e bene, Frieden und alles Gute,

P. Maximilian M. Bauer, Präses