Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Rundbrief 2017

Aus dem Franziskaner-Minoriten-Kloster in Würzburg sende ich Ihnen und Euch allen einen herzlichen Gruß! Alle guten Wünsche für das neue bürgerliche Jahr sollen Sie auf diesem Weg erreichen: zu allererst Frieden in Ihrem persönlichen Umfeld und für unsere geplagte Welt, Gesundheit und Glück, Zufriedenheit und Erfolg und über all dem Gottes Segen!

Bestimmt haben Sie zuerst das Bild auf dieser Seite in den Blick genommen – und sich vielleicht darüber gewundert, dass ich jetzt noch ein Weihnachtsbild, ja sogar zwei solche Darstellungen verwende. Es hat seinen guten Grund, den ich Ihnen gerne verrate.
Viele Gedanken waren mir durch den Kopf gegangen, ehe ich mich daran machte, diese Zeilen zu schreiben. Durch Zufall hörte ich dann im Radio die Sendung „Auf ein Wort", darin Überlegungen von Dietmar Rebmann, in denen er mir so recht aus dem Herzen sprach und die ich gerne mit Ihnen allen teilen will. Er sagte:
„Kaum sind die Weihnachtstage vorbei, verschwin-den alle Bilder von glücklichen Menschen, die friedlich feiern, aus der Werbung und aus den Medien.
Jetzt kommt wieder der harte Alltag mit politischen Auseinandersetzungen und Kriegsbildern aus dem Nahen Osten.
Mir ist das manchmal zu viel. Wenn ich Nachrichten schaue, sehe ich flüchtende Menschen, explodierende Häuser und hungernde Kinder.
Und wenn es keine Bilder von den Terrorbühnen dieser Welt sind, dann sind es Bilder von Unfällen vom vergangenen Wochenende, wenn wieder einmal junge Menschen auf ihrer Heimfahrt von der Disco ihr Leben an einem Baum beendet haben.
Eigentlich müsste ich vorher gefragt werden, ob ich das alles sehen will.
Aber die Medien gehen wohl davon aus, dass wir begierig auf solche Bilder sind. Schließlich zücken bei einem Unfall auf der Autobahn alle ihre Handys und fotografieren drauf los.
So kurz nach Weihnachten denke ich mir: Vielleicht sollten wir doch noch etwas länger in die Weihnachtskrippe schauen. Da gibt es nämlich etwas Sensationelles zu sehen, was die ganze Welt verändern kann: Gott ist ein Mensch geworden wie wir, aber nicht um sich begaffen zu lassen. Er will, dass wir in dem kleinen Kind in der Krippe uns selbst erkennen, wie wir hilflos, nackt und immer gefährdet auf dieser Welt herumlaufen.
Und dieses kleine Kind sagt uns: Ihr Menschen seid doch alle gefährdet. Deshalb tut etwas füreinander! Begafft euch nicht in eurem Unglück, sondern helft einander! Überlegt nicht lange, wenn jemand in Not ist! Gott gibt euch die Kraft, auch die schweren Zeiten zu überstehen. Aber nicht, wenn ihr bloß hinschaut, sondern wenn ihr gemeinsam anpackt.
Und ich wünsche mir, dass solche Bilder, wo Menschen zu sehen sind, die einander helfen, immer auf der ersten Nachrichtenseite stehen."
Dieser Einladung von Dietmar Rebmann, doch noch etwas länger in die Weihnachtskrippe zu schauen, komme ich gerne nach. Und ich möchte auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, auffordern, sich davon inspirieren zu lassen. Vermutlich haben Sie nach „Dreikönig", spätestens aber nach dem Fest „Mariä Lichtmess" Ihre Krippe daheim wieder weggepackt. Darum biete ich Ihnen auf der Vorderseite ein Foto von meiner kleinen Krippe an (manche werden erkennen, dass sie von den Schwestern des Erlösers modelliert wurde), und hier ein Bild von der großen Krippe in unserer Franziskanerkirche. Das zentrale Geheimnis von Weihnachten ist heuer „ins rechte Licht gerückt": Gott ist ein Mensch geworden wie wir, hilflos, wehrlos und gefährdet wie alle Menschen. Und mit dieser Wahrnehmung ist dann auch die Auf-forderung verbunden: Tut etwas füreinander!
Dazu waren wir besonders im vergangenen Heili-gen Jahr der Barmherzigkeit eingeladen. „Geht den Weg der Barmherzigkeit" war das Thema unserer Wallfahrt. Als Papst Franziskus am 20. November 2016 die Heilige Pforte schloss, forderte er auf, „nach vorne zu schauen und zu begreifen, wie auch weiterhin in Treue, Freude und Begeisterung der Reichtum der göttlichen Barmherzigkeit zu erfahren ist".
Wie wir den Weg der Barmherzigkeit auch im neuen Jahr gehen und etwas füreinander tun können, das hat Bischof Markus Büchel von St. Gallen in einem Brief an die Gläubigen treffend formuliert. Einige Beispiele habe ich ausgewählt, die uns als Mitglieder der Bruderschaft zum Hl. Kreuz besonders ansprechen können.

  • Was jede und jeder tun kann: Für andere beten! Im fürbittenden Gebet kann ich Menschen und Situationen aus aller Welt einschließen, die Lebenden und die Toten. Ich kann es in der Familie sagen und zu fremden Menschen: Ich bete für dich und wünsche dir, dass du spürst, dass Gott dich trägt. Es tut gut zu wissen, dass in den Fürbitten unserer Gottesdienste der Blick und die Herzen geöffnet werden für alle Nöte der Menschen.
     
  • In der Hektik des Lebens, da viele unter Leistungsdruck und Globalisierung leiden, möchte ich ein Mensch sein, der Zeit hat und zuhört. Oft ist es gar nicht schwierig, Menschen zu helfen. Manchmal braucht es nur die Bereitschaft mitzugehen, jemand an die Hand zu nehmen und ein Stück ihres Weges, vielleicht auch ihres Glaubensweges mitzugehen. Die Zeit und der Weg und das Zuhören – das ist ein konkreter Beitrag zu mehr Menschlichkeit.
     
  • Die Kälte und Unbarmherzigkeit unserer Gesell-schaft durchbrechen und Menschen am Rand besuchen und herein holen. Einem Menschen zeigen, dass er dazu gehört, indem ich ihn besuche, aufsuche in seinem Zuhause und so deutlich mache: Auch wenn du vielleicht auf den ersten Blick nicht dazu gehörst, weiß ich doch, dass du ein Kind Gottes bist und so meine Schwester und mein Bruder.

  • In einer Zeit, in der wir über die sozialen Medien auch unter dem Stichwort „Hass" sprechen, kann es wahrlich ein Werk der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit sein, über andere gut zu sprechen. Gottes- und menschengerecht ist es, die Wahrheit weiterzusagen und zu helfen, Menschen ins richtige Licht zu rücken und die Achtung der Person hoch zu halten.

  • Das Teilen von Geld und Gaben, von Möglich-keiten und Chancen wird immer wichtiger, weil die Solidarität unter den Menschen abnimmt, weil die Anonymität zunimmt und weil die Wirkung von Barmherzigkeit nicht mehr plausibel ist. Das alte Motto des Fastenopfers ist aktueller denn je: „Wir teilen!"


Füreinander beten, Zeit haben und zuhören, miteinander ein Stück Weg gehen, jemanden hereinholen, über andere Gutes sagen, Gaben und Begabungen teilen – konkrete Schritte, meinen Glauben zu leben und meine Bereitschaft zu zeigen, mich um ein christliches Leben als Mitglied der Bruderschaft zum Hl. Kreuz Würzburg zu bemühen.
Ich bin mir bewusst, dass viele von Ihnen jeden Tag für andere da sind, Kraft und Geld, Zeit und Zuwendung schenken. Für dieses Beispiel und dieses Zeugnis möchte ich im Namen aller, denen Sie damit helfen, ein herzliches Danke und Vergelt's Gott sagen. Bei jedem Gebet der Bruder-schaft am dritten Mittwoch des Monats danke ich ausdrücklich für das gemeinsame und stell-vertretende Gebet. Und immer bitten wir auch um die Kraft, die es braucht, aus guten Gedanken gute Taten werden zu lassen, und um die Kraft, das Schwere zu tragen, das manchen aufgetragen ist.
So lade ich Sie und euch alle wieder herzlich ein zu den Gebetstreffen der Kreuzbruderschaft jeweils am dritten Mittwoch des Monats sowie zu den Andachten am Karfreitag. Besonders freue ich mich, dass P. Dr. Anselm Kraus in diesem Jahr für den Einkehrtag im Schönstattzentrum zugesagt hat. Heuer wird uns auch der große Raum für die Vorträge und die Feier der hl. Messe wieder zur Verfügung stehen. Bitte geben Sie diese Einladung weiter, damit möglichst viele dieses geistliche Angebot in der Fastenzeit nutzen können.
Zuletzt möchte ich noch einmal danke sagen: Herrn Michael Seufert, der diesen Rundbrief auf die Website stellt und dort das ganze Jahr über für Aktualität sorgt, Herrn Wolfgang Rüger für die Liste der Verstorbenen und für das Organisieren des Rundbriefversands, sowie bei allen, die beim Versand und beim Verteilen in den Ortschaften helfen. All das ist geschenkte Zeit und konkrete Umsetzung der Aufforderung, die uns aus der Krippe zukommt: „Tut etwas füreinander!"

Mit dem Wunsch unseres Vaters Franziskus,
pace e bene, Frieden und alles Gute,

P. Maximilian M. Bauer, Präses 

Weitere Informationen und Hinweise entnehmen Sie bitte folgender PDF: