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Präses der Würzburger Kreuzbruderschaft Pater Maximilian M. Bauer feiert 60. Geburtstag

Mit guten Wünschen das Schwere leichter werden lassen

Als Präses der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz Würzburg gehört Pater Maximilian M. Bauer zu den markantesten Gesichtern der Würzburger Kreuzbergwallfahrt. Am Sonntag, 17. März feiert er seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass führten wir ein Gespräch mit dem Mitglied der Würzburger Franziskanerminoriten und Leiter der katholischen Klinikseelsorge an der Universitätsklinik in Würzburg.

Was hat Sie zu einem Leben in einem Kloster der Franziskaner bewogen?
Das war zunächst sicher die Nähe zum Kloster Maria Eck im Chiemgau. Dorthin hatte ich als Schüler schon Kontakt, habe gerne einen Besuch in der Wallfahrtskirche und im Konvent der Franziskaner-Minoriten gemacht und habe dabei auch das Leben und Arbeiten der dortigen Brüder kennengelernt. Nach Abitur und Bundeswehr spürte ich dann immer mehr den Ruf, diesen Weg als Franziskaner in der Nachfolge Christi auszuprobieren. Ich komme aus einer großen Familie und suchte auch wieder nach einer Gemeinschaft, die mir auf diesem Weg eine Hilfe sein konnte. Wobei ich zunächst als Ordensbruder arbeiten wollte. Erst im Laufe des Noviziats stellte ich mich der Frage, ob ich es nicht doch mit dem Studieren versuchen sollte. Und erst während der Studiums reifte dann auch der Entschluss, als Priester im Orden zu arbeiten. Mein Weg war also mit vielen Fragezeichen verbunden, aber dank einer guten Begleitung fand ich auch immer zu mutigen Entscheidungen: ob als Diakon, als Kaplan, als Junioratsleiter, als Guardian des Konvents Würzburg oder zuletzt als Klinikseelsorger.

Was gibt Ihnen die Tätigkeit in der Krankenseelsorge an der Uni-Klinik?
Spontan würde ich sagen: Erfüllung, aber das ist ein so großes Wort, dass ich es deuten muss. Tatsächlich ist die Zeit gut gefüllt mit Krankenbesuchen, Gesprächen mit den Angehörigen und auch mit den Angestellten der Klinik. Täglich feiern wir Gottesdienste und immer wieder werden wir zu Einsätzen auf den Stationen gerufen, wenn ein katholischer Seelsorger oder ein Priester gewünscht wird. Dazu kommt noch die Aufgabe der Leitung der katholischen Klinikseelsorge, zu der neben einem weiteren Priester noch acht Kolleginnen und Kollegen zählen, die bei der Diözese angestellt sind. Und mit meinem evangelischen Pfarrerskollegen teile ich mir die Leitung der ökumenischen Klinikseelorge. Zählt man noch die Arbeitsgruppen dazu, dann sind die Tage immer gut gefüllt, und jede dieser Tätigkeiten ist wichtig. Manchmal ist es schon sehr viel an einem Tag, aber ich spüre auch viel Dankbarkeit und Bestätigung, und dann weiß ich auch wieder, dass ich an der richtigen Stelle bin und dort gebraucht werde.

Ist eine Wallfahrt wie die zum Kreuzberg nach mehr als 370 Jahren noch zeitgemäß?
Da fällt mir die Antwort eines alten Wallfahrers ein, der einmal gesagt hat: Die Kriege - die hat es noch nie gebraucht, aber die Wallfahrt zum Kreuzberg - die braucht es. Ja, so denke auch ich: Die Wallfahrt ist ein Gleichnis für das Leben. Es braucht diese Erfahrung einer Weggemeinschaft und einer betenden Gemeinschaft, die hilft, die Herausforderungen des täglichen Lebens annehmen und gut damit umgehen zu können. Im Alltag kann es passieren, dass ich mich dabei alleingelassen fühle. Bei der Wallfahrt darf ich erleben, dass so viele Menschen mit mir auf dem Weg sind, und jeder schleppt sein Päckchen mit - manche haben wirklich ein Kreuz zu tragen, und dann spüren sie auf dem Weg eine große Solidarität im Mittragen und im Gebet, und das gibt ihnen wieder Kraft für den Alltag. Ich denke, das war zu allen Zeiten so, und das braucht es auch heute noch.

Welche Bedeutung hat für Sie die jährliche Kreuzbergwallfahrt?
So Gott will, gehe ich heuer zum 25. Mal bei der Wallfahrt mit. In den ersten Jahren standen dabei der Dienst und die Pflicht im Vordergrund, der Weg ist mir damals schon ziemlich schwer gefallen - bis ich mir endlich die richtigen Schuhe zum Wallen gekauft habe! Auch heute ist mir die Verantwortung für das geistliche Gelingen der Wallfahrt wichtig, aber mir ist auch bewusster, dass ganz viele Leute in der Vorstandschaft der Kreuzbruderschaft mitarbeiten und einen großen Beitrag leisten, von der Vorbetergruppe über die Verkehrssicherung bis zum Gepäcktransport. Dieses Miteinander ist für mich nichts Selbstverständliches, sondern ein Geschenk, für das ich jedes Jahr neu dankbar bin. Und seit ich letztes Jahr zum ersten Mal in den Bus eingestiegen bin, weil ich endlich gelernt habe meine Grenzen zu akzeptieren, bin ich wieder um eine wichtige Erfahrung reicher. Ich bin gespannt, was mir der Weg heuer sagen will.

Wenn Sie zu Ihrem Geburtstag Wünsche äußern dürften, welche wären das?
Wir Franziskaner wünschen gerne mit den Worten unseres Ordensvaters "pax et bonum", pace e bene", Frieden und alles Gute. Zuerst also Frieden für unsere Welt, im Großen wie im Kleinen; dann allen Menschen alles Gute: Das heißt, dass wir uns alle in die Pflicht nehmen lassen, dass das Gute in der Welt mächtiger wird; und für mich persönlich würde ich mir gute Gesundheit wünschen, weil dann auch das Schwere leichter wird.

Zur Person:
Pater Maximilian M. Bauer wurde am 17. März 1959 im 330-Einwohner-Dorf Wasentegernbach, einem eingemeindeten Stadtteil von Dorfen im Landkreis Erding, als viertes von neun Geschwistern geboren. Die Eltern führten eine kleine Landwirtschaft und betrieben einen „Tante-Emma-Laden". Während sein Vater 1994 mit 74 Jahren verstarb, verlor Pater Maximilian seine Mutter früh im Alter von 57 Jahren. Seinen runden Geburtstag beging Pater Maximilian M. Bauer am Sonntag, 17. März mit einem Fastengottesdienst in der Franziskanerkirche in Würzburg. Die Kreuzbergmusik Estenfeld gestaltete die Messfeier musikalisch.

Text & Bilder: Herbert Ehehalt