Wir alle kennen diesen Ausschnitt aus dem Lied "Mir nach, spricht Christus, unser Held", das Angelus Silesius im Jahr 1668 gedichtet hat. Seit vielen Jahren beginnen wir mit diesem Lied unsere Wallfahrt, wenn wir am 20. August um 4.00 Uhr die erste Hl. Messe feiern und um den Segen für das Gelingen der Wallfahrt bitten. Der Dichter zitiert hier den Ruf Jesu "Mir nach!", und so liegt es nahe, dass wir mit "Wandel" die Einladung Jesu verbinden, ihm auf seinem Weg der Liebe, des Leidens und Sterbens, der Auferstehung und des neuen Lebens zu folgen.
"Wandeln" meinte zunächst "wiederholt wenden, hin und her gehen". Erst später kam die Bedeutung "sich wandeln" im Sinne von "sich ändern" dazu, ebenso "verwandeln" mit der Bedeutung "völlig verändern, anders erscheinen lassen, umformen, umwandeln".
Alle diese Begriffe werden uns auf der Wallfahrt begegnen und begleiten, im Blick auf unser Unterwegssein im Leben, das einem ständigen Wandel unterliegt, und im Blick auf Jesus, der uns zu seinem Wandel einlädt und uns seine Begleitung zusagt: "Ich bin das Licht, ich leucht euch für", "Ich bin der Weg, ich weise wohl". Am tiefsten aber macht er seine Zusage wahr in der Feier der Eucharistie, wenn Brot und Wein gewandelt werden in sein Fleisch und sein Blut. So nimmt er Wohnung in uns und geht mit uns auf allen Wegen unseres Lebens, damit wir auch die Kraft finden, "wohlgemut, getrost und gern in allen Leiden zu stehen".
Für den Vorstand der Bruderschaft zum Hl. Kreuz Würzburg,
P. Maximilian M. Bauer, Präses
